Nicht nur die Regierung sollte abtreten, auch die SPÖ-Chefin

Pamela Rendi-Wagner muss erkennen, dass sie am falschen Platz sitzt. Ihre teilweise völlig erratischen Aussagen passen zur Mikroskop-Sicht einer Virologin, aber nicht zu einer Oppositionspolitikerin.
Es gibt einen Punkt, an dem eine Partei erkennen muss, welche Wirkung das Spitzenpersonal auf die Bevölkerung hat. Auch wenn es bedauerlich ist, weil Frau Rendi-Wagner durchaus sympathisch wirkt: sie hemmt die SPÖ, anstatt diese Partei zu stärken.
Warum? Nun, aktuell vielleicht mit Aussagen zu Volksschulkindern, die stundenlang Masken tragen sollen. Da höre ich aber von der Virologin nichts von verpflichtenden 15 Minuten Maskenpause wie im Handel. Sie will Kritik an der Regierung üben, was bei deren Darbietung absolut nötig ist. Und es fällt ihr nichts Besseres ein, als über eine zu schnelle Lockerung nach dem 1. Lockdown zu faseln?
Bitte? Was war da zu schnell? Der Öffnungsprozess dauerte vom 14.4. bis 28. Mai!
Kritik ist wichtig und richtig, aber nicht so! Das ist einfach nur lächerlich!
Sämtliche griffigen und verständlichen Wortmeldungen kommen von allen, nur nicht von der Chefin. Es braucht keine Fundamentalopposition Marke FPÖ. Aber mehr Widerspruch gegenüber den Regierungsprovokationen ist Pflicht für die Chefin der größten Oppositionspartei. Und nicht brav mit der Regierung bei Ausgangsbeschränkungen mitstimmen!
Diese Regierung macht einen Fehler nach dem anderen. Doch die SPÖ steht auf der Bremse, weil eine Virologin nicht einsieht, dass mehr auf dem Spiel steht, als die mögliche Infektion von rund 5 – 7% der Bevölkerung bis ins Frühjahr.
Sie tut zwar so, aber offenbar denkt sie hier wie alle ihre Kolleg*innen. Sie sind auf dem gesellschaftlichen und ökonomischen Auge blind und definieren alles einzig über Infektionszahlen.
Dabei kommen auch von Rendi-Wagner keine wirklich nachvollziehbaren, klaren und auch umsetzbaren Tipps zur Verringerung des möglichen Ansteckungsrisikos, abseits der bekannten Ratschläge Abstand, Maske und Handhygiene. Die ja wohl nicht ausreichen, wie in den letzten Wochen eindeutig zu sehen war. Wo bleiben ihre Tipps, die auch womöglich weniger Hospitalisierungen brächten. Zusperren, Kontaktsperren und das Leben völlig auf den Kopf stellen sind als Handlungsanweisungen durch die Führung einer Oppositionspartei viel zu wenig!
Noch dazu, da es kaum einen Unterschied zur Regierungslinie gibt! Und da wäre noch vieles möglich, ohne die Leute unnötig zu gefährden!
Es braucht mehr Typen wie Peter Hacker oder Julia Herr, womöglich an oberster Stelle. Leute, die mit ihren manchmal auch ein wenig provokanten Aussagen polarisieren, aber auf jeden Fall Emotionen wecken.
Aber genau das schafft die SPÖ-Vorsitzende in keinem Fall. Denn diese Fähigkeit ist nicht zu erlernen!
Viele potentielle Wähler*innen stellen sich seit Monaten eine entscheidende Frage: trotz oder wegen Pamela Rendi-Wagner bei den Roten das nächste Mal das Kreuzerl machen. Ich habe mich übrigens noch nicht entschieden!