Licht und Schatten in NÖ

Ein erwarteter Triumph für die Landeshauptfrau, ein mehr als respektables Ergebnis für die NEOS, eine schaumgebremste Trendwende für die SPÖ und trotz der miesen Auftritte der Spitzenkandidatin in den Diskussionsrunden ein achtbarer Erfolg für die Grünen. Und 15 Prozent der NÖ sind Rassisten, Antiliberale, absolut schlichte Menschen oder ein Mix aus allem. Da gibt es nach den Vorkommnissen rund um Burschenschaften und Liederbücher nichts daran herumzudeuten! Also, Wähler der FPÖ: lebt damit und lügt nicht immer bei euren Wahlgründen!

Wobei natürlich gerade in NÖ das Auseinanderdriften von ländlichen Gemeinden und städtisch urbaneren Gegenden offenkundig wird. Die Absolute der ÖVP ist rund um Wien, entlang der West- und Südbahn sowie in Teilen des Industrie- und Mostviertels keine. Dafür wählen gerade jene Gemeinden, in denen seit vierzig Jahren nichts weitergeht und alles schlechter wird, mehr denn je die Schwarzen. Siehe Waldviertel, aber auch Weinviertel. Natürlich auch die Blauen, etwa im nördlichen Waldviertel. Ausnahme ist hier die Gegend rund um Wr.Neustadt, einem Keimboden für Rechts-Radikale seit vielen Jahrzehnten. Denn sonst gilt schon: je höher die richtige Lebensqualität wird (Nahversorgung, öffentlicher Verkehr, Bildungsangebote, Jobs, nicht die Propaganda-Qualität mit schöner Gegend), desto weniger kann die ÖVP mit Werten über 50% reüssieren. Schon gar nicht die FPÖ, die sich in diesen Gegenden nicht einmal verdoppelt hat.
Mal sehen, wie Mikl-Leitner nun ihren ersten „richtigen Turnus als Landehauptfrau“ anlegt. Nur mit „Wir gemeinsam“-Parolen werden die massigen Probleme im Land nicht verschwinden. Trotz der enormen Propaganda-Maschinerie, deren sich wieder viele sehr ländliche Regionen nicht entziehen konnten.
Schön, dass auch am sogenannten „flachen Land“ die NEOS oftmals die benötigte 4 Prozent Hürde in den einzelnen Gemeinden geschafft haben. Ein großer Erfolg, der die gute Arbeit von Strolz & Co seit Nationalratswahl und Regierungsbildung unterstreicht!
Die SPÖ hat manch gar nicht kleinen Achtungserfolg erzielt. Dennoch ist das Ergebnis nicht berauschend. Mag sein, der Spitzenkandidat Schnabl hätte ein paar Wochen mehr Bekanntheit gebraucht. Mag auch sein, dass die wahren Intentionen der Regierungsparteien noch nicht bei allen angekommen sind. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Roten in diesem wichtigen Bundesland in Zukunft tun (bei der Nationalratswahl wurde der erste Platz durch desaströse Ergebnisse in NÖ verloren!)
Dass 15 Prozent eine klar rechtsextreme und rassistische Partei gewählt haben, ist wirklich bedenklich. Vor allem in den Gemeinden, wo die FPÖ über 20 Prozent kam. Auf Kosten der ÖVP, wohlgemerkt. Das kommt davon, wenn eine solche Partie von einem Studienabbrecher hofiert und in Regierungsämter gehoben wird und Bürgermeister böses Spiel mit „Heimatsliebenden“ treiben. Bis sie von den Rassisten, Antiliberalen und besonders Schlichten nicht mehr gewählt werden, sondern gleich die FPÖ! Die Schwarzen in NÖ sollen nur ins Burgenland schauen. Dort hat der unerträgliche Niessl genau denselben Blödsinn verbockt!
Hoffen wir, dass so manche in der ÖVP (natürlich nicht der sektenhafte Zirkel rund um den Studienabbrecher) draufkommen, dass man an der FPÖ nicht anstreifen soll und schon gar nicht mit ihnen paktieren! Ebenso wie bei den Roten!