Warum die FPÖ und andere Rechte den Türkeideal ablehnen

Rechts(radikal)-nationale Parteien wie die FPÖ empören sich über den Flüchtlingsdeal der EU mit Ankara. Als vorgeschobener Grund werden der Mangel an Menschenrechten, unterdrückte Frauenrechte und generell fehlende Demokratie in der Türkei genannt. Deshalb sollte mit so einem Land kein Abkommen geschlossen werden. Doch die Wahrheit ist eine andere.

Parteien wie die FPÖ lehnen den Türkeideal der EU aus einem einzigen Grund ab: weil er im Moment funktioniert. Denn es gibt zurzeit keine wirklich problematischen Flüchtlingsströme. Das ist Gift für die hetzerische Mobilisierung von Bürgern. Keine „Asylantenhorden“ an den Grenzen, keine überfüllten Lager mehr: das ist genau das Gegenteil von dem, was die FPÖ und alle anderen rechts(radikalen)-nationalen Parteien wollen! Nur die Flüchtlingsthematik am Kochen halten! Hier treffen Islamophobie und innenpolitisches Kalkül aufeinander.
Niemanden kann es wirklich in der FPÖ um mangelnde Menschen- , Minderheiten- und Frauenrechte in der Türkei gehen, wenn gleichzeitig ein Land wie Russland unter Putin hofiert wird und sich die FPÖ-Parteispitze an den Kreml anbiedert. Denn auch in Russland zählen Menschenrechte und Demokratie sehr wenig, wenn sie nicht zum Nutzen Putins sind. Aber die Russen sind ja erstens keine bösen Moslems und zweitens in einem Geiste mit den europäischen rechts(radikal)-nationalen Parteien, Westeuropa inklusive EU zu schwächen.
Zum Schluss bemerkt: tatsächlich hat Kritik am Deal mit der Türkei ihre Berechtigung!
Aber nicht durch eine Partei wie die FPÖ. Der geht es nur um ein beständiges Klima von Bedrohung zum innenpolitischen Vorteil.
Dass allerdings Innen- und Verteidigungsminister ebenfalls auf den hysterischen Notfallplan beharren und schon wieder auf „die Sorgen der Bürger verweisen“; anstatt diese Sorgen tatsächlich in eine vernünftige Relation zu setzten, ist natürlich auch nur traurig!