Antritt des neuen Kanzlers

Im Parlament erfolgte der Antritt des neuen Kanzlers Kern samt den neuen Regierungsmitgliedern. Positive Atmosphäre, wenig Konkretes und ein Besserungsvorsatz aus der Telefonzelle.

Kerns Antrittsrede war insgesamt positiv und aktiv, brachte ein Bekenntnis zur bedingungslosen Chancengleichheit für alle Kinder im Bildungsbereich, mehr Hinwendung zur Wirtschaft samt Beachtung von Arbeitnehmer und Arbeitgeber sowie klare Absage an Angstmacher und negative Österreich-Vernaderer. Was sich hinter seinen doch kryptischen Sätzen zu den Erwartungen an die Politik verbirgt, sollte womöglich Betonierern innerhalb der Sozialpartner bedenklich stimmen. Konkrete inhaltliche Positionen fehlten allerdings. Mal sehen, was in den nächsten Wochen folgt.
Die gereichte Hand zur ÖVP mit dem Versprechen eines völlig umgekrempelten Stils nahm ein sichtlich aktivierter und gut gelaunter Vize-Kanzler mit den Worten „Ich will!“ an.
Eine als Entschuldigung zu bewertende Aussage von Klubobmann Lopatka endete damit, dass er sich niemals in einer Telefonzelle sah und ab nun nur mehr in die Zukunft blicken wolle.
Die Stimmung im Parlament war erstaunlich gut. Sauertöpfisch blickte einzig die ehemalige Bildungsministerin. Bei durchaus angebrachten kritischen Worten begrüßten praktisch alle Oppositionsparteien die ausgerufene Neuorientierung.
Alle Parteien? Nein, natürlich nicht alle.
Eine offenbar tatsächlich etwas nervöse FPÖ ließ jede Höflichkeit und Anstand fehlen und zeigte wieder einmal, dass nur Angst und Chaos für die Partei zählt. Positive Stimmung wäre Gift für ihren Erfolg, weniger Angst in der Bevölkerung verhindert ihre Machtergreifung.
Wir werden sehen, ob unter einem Quereinsteiger als Bundeskanzler ein neuer politischer Wind die festgefahrenen Blockaden entfernt und mittelfristig eine positive Erneuerung des Landes bringt! Und natürlich auch für die SPÖ!