Hybris Choleriker Strache – Wahlkampf mit Fragezeichen

Wenn einer auszieht, um wieder einmal vielleicht Bürgermeister werden zu wollen, um es dann halt fünf Jahre später wieder zu probieren!

Für einen Kandidaten, der rund 70 Prozent der Wähler eindeutig gegen sich hat, ist der Wunsch, Bürgermeister zu werden, doch Ausdruck einer etwas übersteigerten Selbstüberschätzung (Hybris). Wer sich dann auch noch dauernd ärgern oder aufregen muss (praktisch für alles sind ja die Ausländer verantwortlich, der kleine Rest verteilt sich dann auf „Gutmenschen“ und „Häupl“) ist wohl durchaus als cholerisch zu bezeichnen.

Aber dennoch hinterlässt der Wahlkampf der Wiener FPÖ mehrere Fragezeichen.
Zunächst stellt sich die Frage nach dem endgültigen Ausverkauf an Russland durch die FPÖ Wien, wenn sie flächendeckend „Oktober-Revolution“ plakatiert.
Warum werden juristisch völlig wertlose „Gutscheine“ per Zeitungen unters Volk gebracht, wenn ohnehin keine Gemeindewohnung privatisiert werden soll? Heißt das im Umkehrschluss, Strache will das Wiener Wasser privatisieren, weil es dafür keinen Gutschein in der Krone und ähnlichen Druckwerken gab?
Ist die FPÖ Wien nun für eine flächendeckende Fußgängerzone im 1. Bezirk, kombiniert mit Alkoholverbot im Bermuda-Dreieck? Diese Vorschläge kamen noch vor gar nicht so langer Zeit von einer gewissen Ursula Stenzel.

Fragen über Fragen.
Doch am Ende des Wahlkampfs wird ein völlig erregter Strache die „richtigen Wiener“ an seinem Ego-Trip zum Bürgermeister teilhaben lassen: er wird sich aufregen über:

    • Fußgängerzonen (warum eigentlich nicht auch die Kärntner Straße wieder für Autos freigeben, H.C.?),
    • gegen Ausländer in Fußgängerzonen,
    • gegen Begegnungszonen (Auch gegen Ausländer in Autos? Weil da wäre die Fußgängerzone ja dann positiv?),
    • gegen Wirtschaftsflüchtlinge in Fußgängerzonen,
    • gegen freie Parkplätze in Parkpickerlbezirken (da ist H.C. plötzlich gegen die Wiener und für „Ausländer“, etwa St. Pöltner!),
    • gegen Ampelmännchen (weil die ja typische Erzeugnisse eines Rot-Grünen-Proporzes sind und eindeutig wieder einmal die Ausgrenzung gegenüber Blau zeigen!)

und in einer emotional aufwallenden Selbstüberschätzung vom Bürgermeisteramt sprechen, in dem ihn rund 70 Prozent der Wiener nicht sehen wollen!