1 Jahr Covid: noch immer mehr Glauben als Wissen

Die demokratiepolitische und soziale Provokation Sars-Cov-2 ist nun seit genau einem Jahr in Österreich. Aber immer noch ist im Bezug zu Infektiosität, Verbreitung bei bestimmten Personengruppen, Gefährlichkeit nach Risikofaktoren und sogar die Wirksamkeit diverser Maßnahmen der Glauben höher als tatsächliches Wissen. Denn bis heute fehlen grundsolide Daten und Fakten, um alle Aspekte der Pandemie samt ihrer Bekämpfung zu bewerten! Die Zahlen der positiv Getesteten steigen seit der Öffnung bestimmter Geschäfte am 8. Februar. Aber woran liegt das? Das weiß niemand so genau. Denn mit der tollen Einführung von „Eingangstests“ ist die Zahl der Testungen so gestiegen, dass es auch an einem reinen Kumulationseffekt liegen könnte.
Ich werde hier nicht mehr nachrechnen! Jeder kann am Dashboard der AGES das Verhältnis von Test, Positivitätsrate (wie viele davon waren positiv) und täglichen Fallzahlen nachlesen und überprüfen.
In welchen Gruppen steigt eigentlich der Inzidenzwert? Gibt es da gefährdetere Bevölkerungsschichten? Und wenn, warum ist das so?
In all diesen Bereichen herrschen große Erkenntnislücken. Nach einem Jahr Pandemie! Aber sollte das nicht gewusst werden? Welche große prahlerisch angeführte evidenzbasierte Entscheidungsgrundlage können solche „fast unmöglich zu interpretierenden Daten“ leisten. Im Grunde keine soliden.
Im beginnenden zweiten Jahr der Corona-Pandemie sind mittlerweile offiziell fünf Prozent (5%) der heimischen Bevölkerung an dem Virus erkrankt oder auch, tragischerweise, verstorben. Ein paar besonders Unglückliche hatten schwere Krankheitsverläufe, manche mit langwieriger Erholung. Das sind eigentlich die einzigen Aussagen, die irgendwie unbestritten sind. Alles andere ist mehr eine Glaubens- denn Erkenntnisfrage.
Immer noch wird über entscheidende Aspekte auf Expertenniveau gestritten. Wie gefährlich ist die Sache für und mit Kindern bis etwa 14. Wie sollten die ohnehin schwer zu definierenden asymptomatisch Erkrankten bewertet werden. Haben diese angeblich völlig Symptomfreien (was ich sehr anzweifle) genug Virenlast, um überhaupt andere zu infizieren? Vermutungen regieren anstatt verlässlicher Zahlen.
Ebenso der Streit um die höhere Ansteckungsrate diverser Mutationen. Gibt es diese nun? Oder etwa doch nicht? Vielleicht ein bisschen? Eine Problematik, besonders in Österreich, wo sich dieses Thema mit der erhöhten Testerei und dem Öffnungsschritt zusätzlich überlagert! Die Frage, wie wirksam welche Maßnahmen waren, spaltet ebenfalls die Experten. Je nach persönlicher Vorliebe können entsprechende Studien hervorgeholt werden. Das ist eine Katastrophe in Zeiten merkbarer Einschränkungen persönlicher Freiheits- und Grundrechte.
Waren diese drakonischen Mittel denn überhaupt maßgeblich für das Infektionsgeschehen? Mit dem reinen „wir glauben, ohne Maßnahmen wäre es noch viel schlimmer gewesen“ ist weder Befürwortern noch Kritikern geholfen. Es fehlt offenbar an aufrichtigen und auch ernsthaften Grundlagen- und Auswirkungsforschungen.
Jenseits vom „wichtig machen“ und „karrieretechnisch motivierten“ Aussagen, Auftritten und Wortspenden von Experten aus dem Dunstkreis Epidemiologie, Virologie, Komplexitätsforschung und Sozialmedizin herrschen Meinungsverbote. Alle anderen Wissenschaftler*innen wurden ja als „minderwichtig“ in Fragen der Pandemie ruhig gestellt. Auch so eine völlig falsch gelaufene Entwicklung. Die schon im April 2020 erkennbar und auch abzustellen gewesen wäre.
Auch das an autoritäre Regime erinnernde Beharren auf der alleinigen Berechtigung, die „richtigen Expert*innen samt einzig möglicher Maßnahmen“ zu bestimmen. Einige wenige nahmen sich das Recht heraus, die Bedeutung von „gut und böse, richtig und falsch“ zu definieren. Alles jenseits dieser Deutungshoheit war „unsolidarisch, unverantwortlich und sogar gefährlich! Jede Kritik, so berechtig diese auch war, wurde als „Irr-Meinung“ abgetan. Die im schlimmsten Fall ja Leben gefährdete!
All diese Aspekte unter der Führung einer fachlich inkompetenten und moralisch verwerflichen Regierung. Zu Beginn halfen die Horror-Meldungen und Einschüchterungen. Aber mit jedem Monat sank die Zustimmung in der Bevölkerung zu dieser Pandemiebekämpfung. Gleichzeitig halfen die vielen Ungereimtheiten, Verdunkelungen und ja, offensichtlichen Lügen den Coronakritikern.

Anfang April 2020 standen drei simple Dinge fest: Abstand von mindestens 1,5m in Innenräumen, regelmäßiges Händewaschen und die Aufenthaltsdauer so kurz wie möglich in nicht gut durchlüfteten Innenräumen verringern die Gefahr einer Ansteckung merklich.
Anfang April gingen zahlreiche Schnell-Untersuchungen davon aus, dass etwa 10% der mit dem Sars-Cov-2 Virus infizierten ins Spital kommen und davon wiederum 10% auf die Intensivstation. Die prognostizierte Sterblichkeitsrate lag im April des Vorjahres bei geschätzten 0,5 – 1 Prozent. Diese Zahlen konnten manche Länder, so auch Österreich, nicht halten!
Wobei, schon wieder diese Ungewissheiten. Denn rechnet man die „Asymptomatischen“ als Dunkelziffer dazu, sinkt natürlich auch die Sterblichkeit wegen Covid in Österreich auf den damals erwarteten Wert.
Zusätzlich stellten schon im Frühjahr 2020 mehrere Experten fest, dass mit durchlaufener Covid-Erkrankung eine längerfristige körpereigene Immunität bei einem hohen Prozentsatz gegeben sein wird. Und zusätzlich wurde darauf hingewiesen, dass Kinder bei der Verbreitung der Pandemie keine wesentliche Rolle spielen.
All das wurde in den nachfolgenden Monaten zerredet, hinterfragt, mit anderen Studienergebnissen konterkariert. Teilweise aber nicht aus medizinischen, sondern rein (macht-)politischen Motiven. Schlussendlich bleibt nur die reichlich deprimierende Zusammenfassung: wir wissen im Prinzip soviel wie vor einem Jahr!
Leute, zu denen auch ich gehörte, meinten im Frühjahr 2020, dass wir einfach mit dem Virus leben müssen. Da wurde ich stark kritisiert und als „unsolidarisch“ betrachtet. Jetzt höre ich diese Aussage plötzlich vom irrlichternden Gesundheitsminister. So ändern sich die Perspektiven. Aber über die politische Aufarbeitung der Corona-Politik werden wir ohnehin noch Monate beschäftigt sein!

Ich warte auf die Impfung. Ohnehin viel zu lange. Aber dann erwarte ich mir nur mehr eines: dass diese ganzen Einschränkungen meiner Grundrechte schlagartig enden! Und nein, ich werde nicht solidarisch sein mit Menschen, die sich nicht impfen wollen oder können! Meine Solidarität ist erschöpft! Es reicht!

Das war auch der letzte Blog-Beitrag zum Thema Corona. Ich habe alles geschrieben, was es aus meiner Sicht dazu zu sagen gibt. Denn ich habe es satt, dass sich alles, auch mein Blog, seit Monaten nur um diese Erkrankung handelt!