Blödes Reden Teil 1: Der 12 Stunden Arbeitstag

Es gibt Themen, bei denen viel Blödsinn gesagt wird von Leuten, die niemals von den Blödheiten tangiert werden, sollten diese kommen. Also Politiker, Firmenchefs, Millionäre und sowieso alle selbsternannten Leistungsträger. Ein Beispiel ist der 12 Stunden Arbeitstag.Rechnen wir einmal ganz einfach zusammen:

  • 12 h Arbeitstag, natürlich ohne Überstundenzuschlag
  • 01 h Pausen dazwischen, etwa für Mittagessen, (Weiter)Bildung
  • 04 h Arbeitsweg, denn 2 Stunden in eine Richtung sind doch zumutbar*
  • 01 h für Körperhygiene wie Duschen, Zähneputzen, Stoffwechsel
  • 06 h Schlaf als Minimum für halbwegs leistungsfähige Mitarbeiter ohne Unfallrisiko
  • 01 h für Frühstück, Abendessen
    ———————————
    25 h Gesamt

Hier sind immer noch nicht eingerechnet:

  • Familienleben (kann ja per Telefon während Arbeitsweg erledigt werden, oder beim Frühstück oder dem Duschen!)
  • Diverse notwendige Einkäufe (können ja samstags erledigt werden oder online, während der Mahlzeiten etwa)
  • Hobby (ist erst in der Pension gut und lenkt davor von der Arbeit ab!)
  • Vereinsleben, Freunde, etc. (für Urlaube und Pension)

Wer kommt also auf solche Ideen, dass Menschen ohne Probleme eh 12 Stunden arbeiten können, gleichzeitig aber 4 Stunden Arbeitsweg für durchaus gerechtfertigt hält und dann noch bei jeder Gelegenheit die tolle Vereinskultur in Österreich lobt und die geringe Kinderzahl beklagt! Weil es ja eh eine flexible Durchrechnung gibt? Nützt nichts für die Tage, an denen den Betroffenen einfach die Stunden ausgehen.
Denn auch wenn es Neoliberale und Teile „der Wirtschaft“ nicht wahrhaben wollen: ein Tag hat auch in Österreich, bei aller Flexibilisierung und jährlicher Durchrechnung, nur 24 Stunden!

* Arbeitsweg mit PKW; daher keine Mahlzeit während Arbeitsweg möglich