Blaue Befindlichkeiten

Zwei kurze Meldungen aus dem weiten Feld der blauen Realität, die vor allem den „Rechts-Verstehern“ unter den Sozialdemokraten den Spiegel ihrer Irrung vorhalten.

In einem Linzer Oberstufenrealgymnasium wird ein Vortrag vor achten Klassen über (Rechts-)Extremismus von einem anerkannten Extremismusexperten (und Grünen) durch Intervention eines FPÖ-Nationalratsabgeordneten (sein Sohn ist Schüler) beim Direktor einfach abgesagt. Die Schulaufsichtsbehörde ermittelt in dem Fall.
Alle Hintergründe dazu etwa auf http://ooe.orf.at/news/stories/2831261/

Die, teilweise erschreckende, Unwissenheit (nennen wir das mal so) österreichischer RichterInnen über die Zeit zwischen 1938-45 sowie Nationalsozialismus allgemein (Stichwort Einstellung eines Strafverfahrens gegen das rechtsextreme Magazin AULA durch die Staatsanwaltschaft, da die Bezeichnung „Landplage“ und Kriminelle“ für KZ-Überlebende „nachvollziehbar sei(!)“) veranlasste Justizminister Brandstetter, verpflichtende Kurse über diese Thematik einzuführen. Auf freiwilliger Basis gibt es so etwas, doch stramm rechts-orientierte Juristen werden daran wohl eher nicht teilnehmen. Die Sache war eingeschlafen im Laufe des letzten Jahres, wird nun aber (laut Standard, http://derstandard.at/2000054241451/NS-Aufarbeitung-in-der-Justiz-Geschichte-verpflichtet) wieder aktuell.
Eine „gemeinsame Grundlage als Konzept für alle Ausbildungssprengel soll so implementiert werden. Im Justizausschuss wurde ein Initiativantrag auf baldige Umsetzung der Pflichtkurse von allen Parteien angenommen. Außer der FPÖ.
Und eine Partei mit solcher Verfasstheit finden manche der Roten „eh in Ordnung“, regieren sogar mit ihr. Unglaublich!