Wenn die letzten zehn Tage in der heimischen Politikszene etwas gezeigt haben, dann die Tatsache, dass wir einfach mehr Parteien brauchen!

Streitereien bei den Grünen um die „aufmüpfige“ Jugendorganisation enden in einem Partei-Rausschmiss der Jungen Grünen. Das wäre doch die Gelegenheit, die  Niederlage in eine Chance zu  verwandeln und gleich eine ganz neue Partei links der Mitte zu gründen. Die braucht es nämlich! So wie mit den NEOS enttäuschten und desillusionierten Ex-Wählern der ÖVP eine völlig akzeptable Möglichkeit offen steht. Denn die SPÖ unter Kern hat die rechte Seite der politischen Mitte im Auge. Links ist die angebliche „sozialdemokratische Partei“ nämlich nicht mehr. Das ist ja an sich kein Problem, es gibt ja auch eine politische Evolution. Aber diese Erkenntnis sollte sich auch langsam bei allen Mitgliedern herumsprechen. Jetzt ist eine KPÖ einfach unwählbar, schon alleine wegen der historischen Entwicklung und des Namens. Auch wenn das die Grazer seit vielen Jahren anders sehen.
Die Grünen haben in Wahrheit keine Konzepte, die über streckenweise lächerliche Umweltschutz-Ideen hinausgehen. Sie sind genauso Single-Issue-Partei wie die FPÖ mit ihren Ausländern. Mit ein bissl sozialem Zuckerguss. Aber ein bissl ist zu wenig.
Wie schon öfters geschrieben: wir brauchen in Österreich eine richtige „Linkspartei“, die dann auch „Blödsinn“ fordern darf. So wie alle anderen auch, etwa EU-Recht oder Abmachungen missachten, Kinderbeihilfe im Ausland kürzen oder fast alles, was aus Richtung FPÖ kommt.
Die Zeiten, in denen große Volksparteien alle Aspekte der politischen linken oder rechten Hemisphäre eines Landes abdeckten, sind vorbei. Es müssen ja nicht gleich 15 Parteien wie etwa in den Niederlanden sein. Aber ein wenig mehr Auswahl, um weniger Kompromisse als Wähler eingehen zu müssen, täte schon gut! Acht bis zehn Parteien sollten dafür wohl reichen – wobei wir im recht(s-extrem)en Bereich eh immer schon gut abgedeckt waren. Die liberale und progressive Mitte bis Mitte-links schwächelt einfach. Und nein, liebe SPÖ, dort seid ihr nicht zu finden!