Feiertage neu denken

Die heutige Arbeitswelt ist stressig, schnell und sehr belastend und kein Vergleich zu den 80er Jahren oder davor. Fast in jedem Bereich hat sich alles geändert. Nur die Feiertage sind noch wie in den 70ern. Das ist ein Fehler und sollte jenseits der Frage über „religiöse Feiertage“ für Nichtgläubige grundlegend diskutiert werden!

Immer mehr Familien schaffen es kaum, gemeinsam freie Tage zu finden. Atypische Beschäftigungen, zu viele Überstunden, Mehrarbeit (Stichwort 12h Arbeitstag!) und strikte Urlaubsvorgaben durch Firmen erschweren die Suche nach Ferien zu zweit oder mit Freunden und Familie.
Unter diesem Gesichtspunkt sind gesetzliche Feiertage gut. Denn sie gelten für (praktisch) alle Angestellten gleichzeitig! Kein Feilschen mit den Vorgesetzten, keine Dramen um abgelehnte Urlaubsanträge.
Aber die Art der Feiertage sind nicht mehr zeitgemäß. Das hat einerseits mit den (hauptsächlich) katholischen Inhalten zu tun, andererseits mit der Platzierung im Jahreskalender. Eine grundsätzliche Diskussion sollte m. E. in Richtung größtmögliche Erholung und Mehrwert für arbeitende Menschen, ohne Rücksicht auf (archaische) Brauchtumsvorgaben durch Religionen!
So müssten wohl die beiden Donnerstags-Feiertage Christi Himmelfahrt und Fronleichnam, der 15. August und auch der 1. November einfach gestrichen werden. Lustige Umzüge und andere Brauchtümer können auch am Wochenende gefeiert werden!
Dafür sollten der 24. Dezember sowie der Karfreitag für alle Menschen richtige Feiertage sein. Denn es ist wirklich nicht einzusehen, warum am 24. Dezember Mütter und Väter arbeiten müssen, anstatt mit ihren Familien oder auch Freunden entspannt gemeinsam Weihnachten vorzubereiten (Baum schmücken, Kochen, was auch immer), mit oder ohne religiöse Implikation. Dasselbe gilt für Ostern. Und es bringt den Menschen gesicherte freie Tage und der Wirtschaft Eindeutigkeit – es ist geschlossen!
Die restlichen zwei gestrichenen (katholischen) Feiertage werden im Sinne der religiösen Gleichheit jeweils für die israelische Kultusgemeinde (Jom Kippur) und den Moslems (Opferfest) gewidmet und sind dann ebenfalls Feiertage für alle!
Das wäre im Angesicht der Gleichbehandlung ein erster Schritt und brächte den Familien in Österreich zwei gesicherte Phasen von gemeinsamer Freizeit zu Weihnachten und Ostern! Wie ich denke, ein angemessener Ersatz für die teilweise völlig störenden einzelnen Feiertage, vor allem an den Donnerstagen im Mai!
Abgesehen davon braucht es eine sechste Urlaubswoche für alle ab dem 40ten Lebensjahr, unabhängig von Vordienstzeiten oder Betriebsangehörigkeit!

In diesem Sinn allen Frohe Ostern!