Plötzlich Integration?

Zu lange wurde aus Bequemlichkeit und Konfliktscheue weggesehen, Ignoranz als Toleranz verkleidet. Integration war ein unbekanntes Wort. Nun sollen in kurzer Zeit Versäumnisse von drei Jahrzehnten verschwinden. Erneut eine Illusion, die sich nicht nur durch Drohungen gegen aktuelle Flüchtlinge lösen lässt!

Die Fehler wurden in den 80er Jahren begangen. Als die Kinder von Migranten einfach in Sonderschulen gesteckt wurden, unabhängig ihrer Intelligenz. Niemand kümmerte sich weiter um sie. Als die ersten Probleme aufkamen in den 90er Jahren, wurde weggesehen. Die feige Ausrede vor der fehlenden Auseinandersetzung hieß „ein wenig Toleranz“. Der Rest waren halt ein „paar Problemregionen“. Jetzt sind diese Kinder erwachsen, haben selbst Kinder und keinerlei Werte, die sie diesen mitgeben können. Woher auch?
Keiner der Österreicher wollte an den „Ausländern“ anstreifen. Keiner fühlte sich zuständig. Integration fand praktisch nicht statt. Es war ein unerwünschtes Nebeneinander. Was blieb den ausländischen Leuten anderes übrig, als sich mit ihresgleichen zu beschäftigen. Das das nicht gut gehen kann, muss jedem einleuchten. Jetzt soll das auf einen Schlag geändert werden.
Fragt sich nur wie? Das Problem sind auch hier nicht die gekommenen Flüchtlinge. Das Problem liegt bei denen, die schon hier sind. Diverse integrative Maßnahmen von heute sind gut, wichtig und richtig. Doch treffen sie nicht diese „verlorenen Generationen“ aus den 80er und 90er Jahren. Die Kunst wird sein, auch diese Gruppen an Integration heranzuführen. Ob das über deren Kinder geht, wird sich zeigen. Oder aber allen (islamischen) Fundamentalisten klar aufzuzeigen, was geht und was verboten ist in unserer Gesellschaft.