Flüchtlinge bleiben Thema Nr.1

Nichts hat die Europäer seit Jahrzehnten so beschäftigt wie der Flüchtlings-Treck. Dabei lenken so manche fiebrige Bedrohungsszenarien von vielen anderen Dingen ab!

Als gebe es kein anderes Thema! Pensionen, Bildung, Investition in den Wirtschaftsstandort Österreich: das sind die wirklichen Herausforderungen für die nächsten Jahre. Oder das rasante Wachstum der Ballungszentren und die Herausforderungen an Wohnbau, öffentlichem Verkehr und sozialem Miteinander.
Aber nein, Flüchtlinge beherrschen die öffentliche Meinung seit Monaten. Da wird auf Teufel komm raus debattiert, geneidet, gehetzt und durch die „Rosa Brille“ geblickt.
Natürlich gibt es Reibungen und Problem-Bereiche. Eine große Anzahl von Flüchtlingen (Männer wie Frauen) ist mit der europäischen Art völlig überfordert. Es wird eine große Anstrengung brauchen, tatsächlich Willige (vor allem Kinder und junge Frauen) zu integrieren, anderen dieses Recht zu verwehren.Aber wir alle sollten vorsichtig sein mit Bedrohungsszenarien, die nur den geifernden Rechtsradikalen in den Kram passen.
Ein Beispiel?
Das Schlagwort der Stunde ist die Angst, österreichische Frauen werden durch syrische/ islamische Flüchtlinge in ihren Rechten beschränkt werden.Dabei ist Österreich an vorletzter Stelle in der Liste der Länder mit gerechter Einkommensverteilung von Männer und Frauen. Also diese Diskriminierung funktionierte schon ohne Flüchtlinge prächtig.
Von der Rolle im Haushalt, der Rolle bei Kindererziehung und der (unentgeltlichen) Pflege von Angehörigen mal gar nicht zu reden.
Österreichweit sind Frauenhäuser voll von (einheimischen) Frauen, die vor häuslicher Gewalt fliehen (müssen). Immer noch werden von verantwortungslosen Journalisten Morde von Ehemännern an ihren Ehefrauen als „Familientragödien“ verharmlost!
Aber die Bereiche „persönliche Freiheit“, „Gleichberechtigung“ und „Chancengleichheit“ sind Schlagworte, die so manche Österreicher ebenfalls nicht verstanden haben oder anerkennen wollen.
Dafür werden keine Flüchtlinge gebraucht. Solche Meinungen werden schon von einigen Abgeordneten im Parlament geteilt!