Chuzpe der alten Frau

Eine ehemalige Generaldirektorin setzt sich ohne weiteres Zutun ihrerseits in den Nationalrat und provoziert Österreich als „freie Abgeordnete“. Eine Frechheit!

Update 28.November 2013: Anscheinend gibt es doch so etwas wie „öffentlichen Druck“, denn Frau Lindner gab bekannt, ihr Nationalratsmandat zurückzulegen. Es bleibt trotzdem die Frage, was sie sich dabei gedacht hat, überhaupt in das Hohe Haus einzuziehen. Ein weiteres skuriles Kapitel rund um das Team Stronach ist damit beendet.

In Zeiten, wo so viele Menschen die Politik als Selbstbedienungsladen interpretieren, hat sich Monika Lindner zu deren Königin erkoren: kein Wahlkampf geführt, keine politischen Statements abgegeben, aber aus der Blödheit eines Milliardärs, der gerne „Hans Dampf in allen Gassen“ spielt, reichlich Kapital schlagen!

Ohne Mitwirkungsmöglichkeiten ersitzt frau sich so eine nette Gage als „Freie“ irgendwo im Schatten der Hinterbänkler. Dabei, es stimmt schon: sie ist frei von allen alltäglichen Dingen des Parlaments, denn als Solo-Kämpferin hat sie keine Möglichkeit, irgendetwas zu bewegen. Es bleibt ihr nur Redezeit im Plenum. Und die monatlichen Bezüge!          Und es wird Zeit, auch über Reformen der Listenplätze nachzudenken, denn Frau Lindner hat als schlechtes Beispiel womöglich Vorbildwirkung!

Aber einen positiven Aspekt gibt es: Nach diesem Fall werden sich allfällige kommende „Parteien“ wenigstens bei der Listenerstellung mehr Gedanken über die KandidatInnen-Auswahl machen als das Team Stronach!