Pensionisten im Auto – Gefahr für alle!

Es müssen nicht immer spektakuläre Unfälle oder Geisterfahrten sein, die an der Verkehrstüchtigkeit der Menschen über 60 Zweifel aufkommen lässt. Daher braucht es jährliche Gesundheitschecks – kostenlos!

Der ÖAMTC vertritt eine der dümmsten Argumente: die langjährige Erfahrung, mit der (angeblich) die Älteren auf diverse Situationen richtig reagieren. Erstens gibt es in jeder Altersstufe grottenschlechte FahrerInnen, die es auch in 2.000 Jahren nicht besser könnten. Und zweitens ist die Erfahrung bis Mitte der 90er Jahre „für die Fisch“, wie es so schön heißt. Das Verkehrsaufkommen, gepaart mit immer unübersichtlicheren Autos (Thema A und B-Säule sowie Hecksicht) hat Autofahren in eine völlig neue Situation katapultiert. Von den vielen Bedienungselementen im modernen PKW gar nicht zu sprechen. Und da sitzt sie nun, die 40-50 Jahre alte Erfahrung, und ist total überfordert. Weil Erfahrung mit Vierteltelefonen bei einem Smartphone auch nichts hilft.

Generell wäre es zu hinterfragen, ob nicht alle 5 Jahre für jeden Verkehrsteilnehmer eine kurze Gesundheitsüberprüfung angebracht wäre, mit Inhalt Augencheck, Blutdruck und idealer Weise auch einem EKG. Der Check müsste allerdings gratis sein, nicht bei einem Amtsarzt, sondern beim Allgemeinmediziner und in einem Zeitfenster von 6 Monaten durchzuführen. Bei Menschen über 50 denke ich an alle 3 Jahre, und ab 60 jedes Jahr. Der Vorteil: gesundheitliche Defizite würden schneller entdeckt werden, die Konsequenzen greifen nur bei Nichtbeachtung der Untersuchung: der Entzug der Fahrberechtigung bis die Untersuchung nachgeholt wurde. Das ist keine Diskriminierung Älterer. Sonder aktive Verkehrssicherheit, die außer völlig Rücksichtslose niemand wirklich stören kann!