Letzte Worte zur blauen Welt

Dass die FPÖ ohne mit der Wimper zu zucken die Interessen Österreichs verkaufen würde, nur um damit eigene Vorhaben und Macht zu erhalten, ist nicht erst seit Ibiza erkennbar. In diesem Video konnten es nun aber fast alle sehen. Nur die unerschütterlichsten Fans glauben an die typische Täter-Opfer-Umkehr! Die FPÖ hat in politischen Entscheidungspositionen eigentlich nichts verloren. Aber auf keinen Fall sollten die Blauen jemals wieder in eine Regierung! Folgend meine ausführliche Begründung.
Die FPÖ ist eine regierungsunfähige, anti-moderne und die liberale Demokratie gefährdende Partei, die sich von ihren rechtsextremen Wurzeln weder befreien will noch kann. Diese Typen kennen als Programm nur ihre eigenen Vorteile und Ideologie, die sie rücksichtslos (wie alle Fundamentalisten) verfolgen. Bestes Beispiel dafür war wohl HC auf Ibiza. Diese Partei wagt es, auf ihren Wahlplakaten von „Heimattreu“ zu fantasieren, wenn heimatliche Unternehmen ans Ausland verschachert oder an Bauaufträgen gehindert werden sollen. Und „sozial“ sind die Blauen hauptsächlich für ihre ideologischen Günstlinge mit lukrativen Posten! Wir erinnern uns an den Slogan der blauen Wahlplakate für die AK-Wahl 2019: „Unsere Arbeit für unsere Leute!“ Das ist im Auge der FPÖ „fair“! Im Rückblick eine ehrliche Aussage!
Zum Vorwurf, alle Parteien machen das, ein Wort: Ja, der Postenschacher ist ein Problem und gehört abgestellt. Aber früher zogen trotzdem Personen mit Erfahrung und Expertise in bestimmte Ämter und nicht, weil sie Burschenschafter oder halt einfach FPÖ-Mitglieder sind!
Die FPÖ teilt die Welt in sich selbst mit ihren Fans und in die restliche Gesellschaft auf. Die ist eine „links-linke Jagdgesellschaft“, bestehend etwa aus dem Papst über die AK bis zu NGOs wie Caritas und Volkshilfe. Auch hier unterscheiden sich rechts-extreme Parteien wenig von religiösen Fundamentalisten. Damit ich das auch geschrieben habe: alle Vorwürfe gegen rechts-extreme gelten wortgleich für linksextreme Gruppierungen!
Die FPÖ grölt, wie alle Rechtsextremen, vom Volkswillen. Dabei werden sie von maximal einem Fünftel gewählt, tendenziell eher von weniger. Denn das Volk will mehrheitlich die FPÖ nicht! Kommt die Mehrheit wieder einmal auf rechtsextreme „Einzelfälle“ drauf, wird auf Seiten der Blauen beschwichtigt und Lippenbekenntnisse gegen rechts abgegeben. Wenn gar nichts mehr geht, ist die arme FPÖ dann das Opfer bösartiger „linker Gutmenschen“.
Nein, verehrte FPÖ, ihr seid die Bösen!
Denn alles, aber auch wirklich alles, was von dieser Partei kommt, von Agrar- bis Zuwanderungspolitik, steht unter dem Aspekt der Trennung in Freund und Feind. Stets wird „das Volk“, welches mehrheitlich die FPÖ ablehnt, in Geiselhaft einer rechten Ideologie vom Schutz durch Abgrenzung vor vermeintlich fremden Gefahren genommen. Dazu kommt die Ablehnung von demokratischen Grundwerten wie Kompromissbereitschaft, Anerkennung anderer Meinungen und das schon krankhafte „ständig beleidigt sein“!
Die eigenen Anhänger werden, durchaus geschickt, an die Partei gebunden. Mit kreativen Wahrheiten und reinen Fake News manipulieren die Rechtsextremen dann auf eigenen Wirklichkeitskanälen wie FPÖTV ihre meist sehr schlicht aufgestellten Fans. Das funktioniert bestens, wenn die niederen Instinkte wie Hass auf alles, was anderes ist, sowie Neid und Missgunst gegenüber Erfolgreicheren geschürt wird.
Mit dem Schlachtruf der Ewiggestrigen („Das wird man ja noch sagen dürfen!“) hetzen sie die Anhänger auf. Aber was man sagen darf, bestimmt nur die FPÖ. Denn die Partei reagiert empört auf einen Satz wie z.B. „Das wird man ja noch sagen dürfen, dass die FPÖ eine rücksichtslose, die Demokratie zersetzende rechtsradikale Truppe ist, die niemals etwas Positives für Österreich bewirkt hat!“ Da werden die Täter dann schnell zu den armen Opfern.
Die Bösen sind immer andere. Blaue Unschuldslämmer sind stets Missverstandene, Getriebene von den Umständen, an denen sie nie Schuld haben. Erfolgreichere Menschen sind nicht einfach fleißiger gewesen, sie wurden vom „System“ bevorzugt. Das kommt als müde und kurzsichtige Ausreden bei selbstverschuldeten Verlierern an. Es ist doch viel bequemer, dem Ausländer die Schuld zu geben, anstatt sich selbst an der Nase zu nehmen und darüber nachzudenken, warum das eigene Leben so unbefriedigend ist! Nebenbei, die wirklich Armen, die unschuldig zum Handkuss eines sozialen Abstiegs gekommen sind, wählen kaum bis nie FPÖ!
Somit ist die Triebfeder vieler FPÖ-Wähler die permanente Suche nach Schuldigen für ihr eigenes Versagen. Immer stets bestärkt von der blauen Partei. Und viele sind darüber hinaus einfach übelste Rassisten, die sich bei Trottel-Argumenten wie „Bevölkerungsaustausch“ und rechtsextremen Begriffen wie „Überfremdung“ angesprochen fühlen. Etwa auch in Ortschaften unter 5.000 Einwohnern, wo es vielleicht 20 Ausländer gibt!
Die Aussagen, man ist ja kein Rassist oder Antiliberaler, muss aber die FPÖ als Protest gegen die bösen Großparteien wählen, ist seit Jahrzehnten eine miese Schutzbehauptung. Die unverbesserlichen FPÖ-Anhänger scheinen für alle vernünftigen Argumente mittlerweise immun. Diese Leute sind für eine liberale Gesellschaft westlicher Prägung verloren, weil sie, einer Sekte gleich, nicht mehr aus der fein gesponnenen Fantasie-Realität der FPÖ herauskommen. Letztlich glauben die Leute dann diese Fake-Realität und meinen, sie überall zu erkennen.
Nein, meine verehrten Blau-Wähler, ihr und eure blauen Favoriten wollen keine moderne europäische Demokratie, sondern einen ideologisch und rassisch reinen Schrebergarten, wo ihr in Trutzburgmentalität entscheidet, wer Freund und wer Feind ist. Wo die Partei sich aussucht, welche Gesetze für welche Personengruppen gelten, und welche nicht. Wo die Partei entscheidet, wer in einer Gesellschaft gemobbt wird, und wer nicht. Gleiche Rechte und Pflichte für alle? Soweit kommt es noch. Unser Recht für unsere Leute! Das ist typisch rechtsextremes Denken, also steht dazu!
Parteien wie die FPÖ samt ihren Anhängern vertragen es nicht (aus unterschiedlichen Beweggründen), dass die Welt nicht so einfach gestrickt ist, wie sie selbst. Dass sie bunter ist, als es die muffig bräunlich-neidgelbe Farbkulisse unter dem Kornblumenblau vorlügt. Dass sich die Gesellschaft weiterentwickelt hat. Ist halt manchmal unbequem, aber zutiefst menschlich. Die Blauen erfrechen sich, für ein ganzes Volk zu sprechen und alles über einen, nämlich ihren, Kamm zu scheren.
Das geht einfach nicht!
Eine liberale Demokratie wird es auch aushalten, solche Typen als Politiker und Wähler zu haben. Aber deshalb müssen wir restlichen 80% in diesem Land auf keinen Fall eine weitere Regierungsbeteiligung mit blauen „Patrioten“, die mal schnell die Heimat an Oligarchen verhökern, erdulden! Das sei vor allem dem Herrn Kurz hinter seine Ohren geschrieben!
PS: Auch andere Parteien wollen ihre Sicht auf die Welt umsetzen. Es geht allen, teilweise sogar der ÖVP (wobei es unter Kurz nicht mehr stimmt) um eine generelle Verbesserung der gesamten österreichischen Gesellschaft (Zusammenleben, bessere Strukturen, soziale Gerechtigkeit, Umwelt, Sicherheit ohne Einschränkung der Bürgerrechte etc.). Die FPÖ allerdings betreibt stets einen ideologischen Feldzug gegen Andersdenkende und „Nicht-FPÖler“. Und Gesetzesbeschlüsse, die gemeinsam mit anderen Parteien getroffen werden, dienen meist nur als wahltaktisches Manöver und zur Verschleierung der wahren rechtsrechten ideologischen Motive. Das blaue Motto ist „Wie kann ich jemanden, der nicht bei uns ist, etwas wegnehmen!“, anstatt sich zu fragen, „Wie können alle mehr davon haben!“. Leider hat sich in dieser Sichtweise die türkise ÖVP von Kurz fast völlig an die FPÖ angenähert.