Neustart in den Herbst

Nach durchwachsenem August mit mediokren Olympischen Spielen, verzichtbaren politischen Wortspenden (Stichwort Burkini-Debatte, Auffanglager, wer ist eigentlich ÖVP-Chef) und wieder keinem österreichischen Fußball-Club in der Champions League startet die Herbstsaison ebenso unerfreulich. Und was Leichtathletik mit Kerns Neustart zu tun hat.

Wegen dem OGH-Urteil irrlichternder Richter* und einer staatschädigenden FPÖ kommt die Neuauflage eines völlig unnötigen Präsidentschaftswahlkampfs. Und „Macht braucht (schon wieder mal) Kontrolle“ – wer hat eigentlich die FPÖ in Kärnten kontrolliert? Oder bei der Telekom, bei der BUWOG usw.
Aus unerfindlichen Gründen wird verleumderischer Rufmord von rechtsradikalem Gesindel, im Internet auf FPÖ-Seiten vom gehirnamputierten Lumpenproletariat verbreitet, mit Veröffentlichung von Gesundheitsdaten gekontert. Ob das notwendig ist – und wenn ja, wo bleibt der Gesundheitscheck vom Ingenieur?
TTIP hat plötzlich keiner mehr lieb, im ohnehin mangelhaften heimischen Zeitungsmarkt stirbt eine Tagezeitung, Musiklehrer, Polizisten und unausgebildete Studienabbrecher spielen immer noch Minister. Echt, es ist schon ein wenig mühsam!

In der Regierung steht ein weiterer Neustart bevor. Dazu ein Vergleich aus der Leichtathletik. Bei jedem Fehltritt (Frühstart) von Läufern vor dem Startsignal erfolgt ein Neustart: das kann theoretisch jede/r der maximal acht LäuferInnen einmal tun. Dann gibt es acht Neustarts. Vom Fleck kommt jedoch keiner der angetretenen Athleten. Darüber möge vor allem der neue Kanzler nachdenken.

*Die Wahlaufhebung wurde u.a. damit begründet, dass eine Manipulation des Wahlergebnisses nicht stattgefunden habe, die reine Möglichkeit dazu aber ausreiche, um eine begründete Neuaustragung zu rechtfertigen. Nach dieser Logik wird ein Kunde in einem Supermarkt des Diebstahls verdächtigt. Bei der näheren Untersuchung wird keine Beute gefunden. Trotzdem wird der Kunde angezeigt, weil ja nur die theoretische Möglichkeit eines Diebstahls gegeben war. Das Beispiel ist natürlich keine juristische Betrachtung, sollte jedoch trotzdem zum Nachdenken darüber anregen, ob Juristen nicht allzu oft in einer, von der realen Lebenswelt völlig abgekapselten, Blase leben!