Problemschulen und die Bundesländer

Autsch! Nach einer parlamentarischen Anfrage der NEOS wurde bekannt, dass an 569 Schulen in Österreich überdurchschnittlich viele Schüler die Bildungsstandards nicht erreichen. Davon liegen die meisten nicht in Wien, sondern in Niederösterreich und der Steiermark! Na so was!Insgesamt haben in 351 Volksschulen und 218 Neue Mittelschulen Schüler besonders schlecht abgeschnitten. D.h. an diesen Schulen erreichte mindestens ein Fünftel der Schüler in gleich mehreren Bildungsbereichen die festgesetzten Ziele nicht! Zusätzlich haben diese Standorte „beim „fairen Vergleich“, bei dem die Rahmenbedingungen vor Ort berücksichtigt werden, unterdurchschnittlich abgeschnitten“.
Dabei führt unangefochten Niederösterreich mit 111 problematischen Schulen vor der Steiermark mit 109. Im Vergleich: In Oberösterreich sind es 47 und in Wien 52.
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Überraschend angesichts der nur geringen Zahl an Schülern mit Migrationshintergrund. Offenbar braucht es die gar nicht für Problemschulen, so wie es die rechten Recken immer in Wiens behaupten. Idyllisches Landleben ohne böse Ausländer scheint dann doch nicht automatisch so gut zu sein für Kinder ohne ausreichendem Freizeitangebot, öffentlichem Verkehr oder motivierten Eltern. Ob das auch was mit dem „Frühaufstehen“ zu tun hat?
Auf jeden Fall muss da schnell etwas getan werden. Auch wenn der Bildungsminister nicht von „Problemschulen“ sprechen will: Ob die lächerlich kleine Anzahl an 59 Schulpsychologen für ganz Österreich hilft, darf sehr bezweifelt werden.
Und natürlich wäre es auch durchaus nützlich, die 500 „besten Schulstandorte“ herauszufinden. Denn da könnten sich dann die pädagogischen Nachzügler ein paar Anregungen und Problemlösungsstrategien abschauen.