Stoppt endlich diese katholische Kirche

Unerträgliche Aussagen eines überforderten Papstes, unqualifizierte Kommentare zu Gesellschaftspolitik in Österreich: die katholische Kirche im Herbst 2018. Und jede Woche folgen neue Enthüllungen über jahrzehntelangen Missbrauch durch Kleriker und kirchliche Institutionen.

Der Papst vergleicht Abtreibung mit „Auftragsmord“. Geht’s diesem „Hoffnungsträger der Katholiken“ noch gut? Wir kennen ja diverse depperte Aussagen von ihm, aber das ist schon eine eigene Liga. Zu den jahrzehntelangen Missbrauchsdelikten fallen ihm da schon weniger saftige Sager ein. Es ist das letzte Aufbäumen einer Institution, deren alle Felle in zivilisierten Ländern unwiederbringlich davonschwimmen. Aus gutem Recht!
Zu lange haben Priester Menschen, vorzugsweise natürlich Frauen, aber auch viele Männer, mit Meinungsterror gequält. Haben sich in Dinge eingemischt, die sie erstens nichts angehen und von denen sie zweitens nicht den Hauch einer Ahnung hatten. Daneben der seelische, körperliche sowie sexuelle Missbrauch, oftmals alle drei Formen gemixt. In Heimen, in Pfarren, ausgeführt von Klerikern und Klosterschwestern. Viele der Fälle werden leider nicht vor einem irdischen Gericht verhandelt werden. Und im Gegensatz zu Benedikt XVI scheint der Eifer bei der Unterbindung von Missbrauch beim neuen Papst begrenzt.
Aber anstatt endlich in den eigenen Reihen auszumisten, fühlt sich eine moralisch völlig destabilisierte Kirche immer noch bemüßigt, anderen ihre Dogmen aufzwingen zu wollen.
Bestes Beispiel die Ehe für alle in Österreich. Da erfrecht sich die Kirche in der Gestalt des Kardinals, über die Doppelfunktion der Ehe als „öffentliches Gelöbnis zwischen Mann und Frau und der Sicherung der Generationenfolge“ zu philosophieren. Dass es dazu keine Ehe braucht, beweisen die Kinder, die glücklich und behütet in Partnerschaften ohne Trauschein zur Welt kommen und aufwachsen.
Wieso meint der Kardinal eigentlich immer, für alle zu sprechen. Es geht ihn und seinem Verein nichts an, was z.B. ich tue. Zum Glück kann in unserem Land eine Religion nicht mehr ihre Vereinsstatuten als alleinige Wahrheiten durchsetzen. Denn in der Unterjochung der Menschen durch einen alleinigen Allmachtsanspruch im Sinne einer göttlichen Kraft sind sich alle(!) Religionen einig!
Jeder hat in einer westlichen Demokratie das Recht, seine Meinung kundtun zu dürfen. Aber es ist ebenso mein gutes Recht, die moralische oder gesellschaftsrelevante Komponente dieser Meinung in Frage zu stellen.Und die katholische Kirche beansprucht einen Stellenwert, den sie zum Glück schon seit den 90er Jahren nicht mehr hat. Zu viel Böses kam an die Oberfläche. Zu viele Menschen haben sich von den jenseitig orientierten Heilsversprechen abgewandt. Zu viele haben die Doppelmoral von Priestern mit Freundin, von überkommenen Gesellschaftsbildern und den tausenden Argumentationsproblemen über göttliche Lenkung, freie Entscheidung und Vergebung einfach satt.
Das werden auch alle guten Taten durch Organisationen wie Caritas & Co nicht aufwiegen!