Nicht allem Anfang wohnt ein Zauber inne!

Abwechslung ist gut. Veränderung bringt Chancen für Neues. Sie gehört auch zum politischen Alltag einer entwickelten Demokratie. Allerdings nicht zu jedem Preis!

Ich werde Kurz sicher nicht meine Stimme geben. Alle meine Vorbehalte ihm gegenüber bestätigen sich laufend. Er ist ein blasierter Möchtegern ohne Ausbildung und Beruf, ein Politik-Apparatschik der ältesten Schule und offenbar wenig mit dem wirklichen Leben vertraut. (Wer rät jungen Leuten zum Kauf von Wohnungseigentum, außer ein realitätsfremder Außenminister? Nicht jeder hat sein Gehalt in diesem Alter!)
Aber!
Er soll die Möglichkeit bekommen und zeigen, wie ernst es ihm tatsächlich mit der Erneuerung der alten ÖVP ist. Zwar hege ich meine Zweifel, aber Abwechslung ist ein Grundelement jeder Demokratie. Die Chance dazu darf auch Kurz nicht verwährt werden.
Trotzdem!
Ein Wechsel, eine Veränderung zu jedem Preis ist einfach schlecht. Womit ich bei der FPÖ bin. Und es kann ja nicht sein, dass Kurz eine solche Truppe mit Ministerposten ausstattet. Recht(sradikal)e Burschenschafter zu belohnen, nur damit die „roten G’frieser“ weg von den Trögen kommen, ist ungustiös und einfach nur widerlich!
Gilt natürlich im Umkehrschluss auch für die Roten – welche ich ebenfalls sicher nicht wähle!
Wir alle jenseits der schwarzen Schüssel-Fangemeinde erinnern uns noch gut an die tollen Wendejahre und ihr „kompetentes Personal“ von Schwarzen und Blauen (Gehrer, Strasser, Gorbach, Grasser usw.).
So geht es nicht. Sogar Herr Karas, auf den Kurz offenbar noch weniger hört als alle ÖVP-Chefs vor ihm, hat es klar gesagt: mit der EU-feindlichen FPÖ darf nicht koaliert werden. O-Ton Karas: „FPÖ derzeit nicht regierungsfähig!“ Er wird in der Minderheit bei den angeblich christlich-sozialen bleiben.
Darum sei allen ÖVP-Wählern klar gesagt: wer letztes Jahr Hofer wegen seines deutschnationalen Burschenschafterhintergrunds nicht gewählt hat, wer 2015 samt „nasezuhalten“ Häupl in Wien gewählt hat, muss sich fünfmal überlegen, beim Kurz sein Kreuz zu setzen.
Besser ist es, die Abwechslung auf jeden Fall zu stärken und mit seiner Stimme eine der kleinen Parteien zu stärken: etwa NEOS oder Liste Pilz.
Denn immer nur nach Veränderung zu rufen, und dann eine Partei wählen, die ununterbrochen solange an der Macht ist, wie ihr umfärbender Spitzenkandidat an Lenzen zählt, macht wenig Sinn. Denn diesem Neuanfang wohnt sowenig ein Zauber inne, als er neu ist!