Anmerkung zur Mindestsicherung

Die Mindestsicherung ist eine sozialhilferechtliche Leistung der Bundesländer und beträgt etwa in Wien für Alleinstehende 837,76 Euro. Ein Wahnsinn, sagen jetzt so einige, da brauchst ja gar nicht arbeiten gehen. Die ÖVP will eine Kürzung. Aber ist das wirklich die ganze Wahrheit?

Das ist die „Soziale Hängematte“ der Rechtsrechten: die Mindestsicherung. Noch dazu, wenn sie auch „Flüchtlinge“ erhalten sollen. Nichts arbeiten und dann auf Kosten der Allgemeinheit leben! Besonders unter Pensionisten ist diese Meinung oft zu finden. Da geistern Sager wie „Ich habe meinen Beitrag geleistet“ herum, genauso wie die Mär vom „immer gearbeitet, aber nur 900 Euro Pension“. Wer so wenig Pension bezieht, hat entweder immer sehr wenig eingezahlt (daher schlechten Beruf gehabt), lügt einfach, oder hat zwar immer gearbeitet, davon aber vieles „schwarz“.
Viele Bezieher von Mindestsicherung haben einen so schlecht bezahlten Beruf, dass sie deshalb vom Land etwas dazubekommen (müssen). Für mich ist ja auch nicht die Höhe der Mindestsicherung das Problem, sondern die niedrigen Löhne in manchen Branchen.
Noch eine Zahl zur Veranschaulichung vom Forschungsinstitut EcoAustria:
Ein 1950 geborener Angestellter mit durchschnittlicher Erwerbskarriere kann mit rund 1.800 Euro brutto Pension rechnen. Davon hat er aber nur etwa 1.100 Euro durch seine Beiträge gedeckt. Also bekommt dieser Pensionist monatlich rund 700 Euro vom Staat zugeschossen. Das ist um einiges mehr, als die Durchschnittszahlungen unter dem Titel Mindestsicherung in Wien ausmachen. Blöd, oder?
Es gibt so viele (Transfer)Zahlungen des Staates, die viele Bürger erhalten, ob bewusst oder unbewusst. Somit bekommen auch einige Steuermittel.
Über alles kann und soll diskutiert werden: aber bitte in der richtigen Relation. Und keine dümmlichen Wortspenden von Personen, die gar nicht wissen, welche Steuermittel sie selbst so in Anspruch nehmen, oder genommen haben.