Frauenhassende Arschlöcher und ihre Helferinnen

Nach zahlreichen traurigen Ermordungen oder Mordversuchen an Frauen durch Männer verschiedenster Nationalität in den letzten Wochen schreit eine zu Recht empörte Menge nach Strategien, diesen Terror gegen Frauen einzudämmen. Aber wie so oft werden nur ganz kleine Schritte große Änderungen bewirken. Hier aber liegt schon der Hund begraben.Menschen, die andere Menschen, aus welchen Gründen auch immer, ohne Notwehr schwer verletzen oder töten: Das muss in einer liberalen, freien Gesellschaft geächtet sein. Werden hoffentlich auch alle zustimmen.
Warum relativieren dann so viele Männer und auch Frauen Morde an weiblichen Opfern durch Aussagen wie diese, die mich so furchtbar aufregen:

  • Hätte sie sich halt weniger aufreizend angezogen.
  • Wäre sie halt nicht um die Uhrzeit alleine dort gegangen.
  • Kein Wunder, wenn sie sich so einen als Freund anlacht.
  • Da hätte sie halt lieber den Mund gehalten.
  • Das kommt davon, wenn’s gleich immer davon rennen. Kein Wunder, dass der Mann dann ausrastet.
  • Frauenhäuser sind Zerstörer von Familien!

Das sind die Denkmuster, die es zu zerstören gehört. Das sind die geistigen Denkprozesse hinter den Frauenwitzen, den Relativierungen des Geschlechts in der Sprache („Frauen sind eh mitgemeint!“, „Wieso braucht man(sic!) die Töchter in der Hymne?“), den gesellschaftlichen Unterstellungen an selbstbewusste, autonome weibliche Wesen. In diesem Bereich hat natürlich auch die Religion wieder einmal versagt!
Diese Frauen sind unerträglich für eine Vielzahl an Männern, egal, ob aus Österreich oder irgendwoher aus der Welt. Frauenhass in Postings, als Mobbing oder sexuelle Herabwürdigung zieht sich als Phänomen der letzten Jahre durch unsere Gesellschaft. Es sind die letzten Reste des Aufbegehrens der Sorte Mann, die sich als Herr und Meister über das Schicksal der Frauen versteht. Solange es ihnen egal ist, können Frauen ja eh alles tun. Aber wehe, der Herr und Meister erntet Widerspruch. Dann wird schnell mal eine kleine Handgreiflichkeit oder Schlimmeres zur Herstellung des Status Quo angewendet!
Aber diese chauvinistischen Auslaufmodelle haben leider nur allzu oft weibliche Mithilfe. So wird etwa die Tochter nicht gegen den väterlichen Terror unterstützt, die Schwiegertochter nicht vor dem eigenen Sohn. Bedenkliche Traditionsbilder werden nicht selten durch Frauen an die folgenden Generationen weitergegeben, ohne die Defizite und Unterdrückungen ihrer eigenen Lebensumstände so vermeiden zu helfen.
Und Männer sollten den „lustigen Kollegen“ einen Riegel vorschieben, bei Terror gegen Frauen nicht wegschauen und endlich einsehen, dass es bei weiblicher Gleichberechtigung für uns Männer weit mehr Vor- als Nachteile gibt!
PS: Überprüfen Sie sich selbst, nach dem Hören oder Lesen solcher Frauenmord-Berichten. Wie leicht wird einem weiblichen Opfer eine unerträgliche Mitschuld an ihrem Tod oder Verletzungen gegeben. Das muss aufhören! Es liegt an uns und der Gesellschaft, diese Unerträglichkeiten von Gewalt an Frauen zu beenden.